Biodiversität: Darum ist sie wichtig und das kannst du tun, um sie zu erhalten

02.06.2025

Eine Vielfalt an Insekten, Pflanzen und Tieren, die für eine lebendige Umwelt sorgen: Das ist, kurz gesagt, Biodiversität. Warum Biodiversität so wichtig ist und was du für ihren Erhalt tun kannst, erfährst du in diesem Text.

Zu sehen ist eine typische Streuobstwiese in Baden-Württemberg: Es ist Frühling, die Obstbäume stehen in Blüte, im Hintergrund liegt eine kleine Ortschaft.

Eine bunte Wiese mit knorrigen Obstbäumen, duftenden Blumen, Kräutern und Gräsern, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge summen umher, Insekten tummeln sich im Gras und im Boden leben kleine Feldmäuse und Regenwürmer: So kann man sich eine biodiverse Umgebung vorstellen, eine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensformen und Organismen, die alle miteinander verbunden sind und sich gegenseitig unterstützen und schützen.

Doch die Artenvielfalt auf der Erde ist seit Jahren bedroht. Mehr als 46.300 Tier- und Pflanzenarten stehen im Jahr 2024 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und sind damit vom Aussterben bedroht. Schuld daran sind wir Menschen. Denn wir nehmen anderen Arten buchstäblich den Raum zum Leben, indem wir ihre natürlichen Lebensräume zerstören, zum Beispiel durch Waldrodung, Bebauung, intensive landwirtschaftliche Nutzung oder Überfischung.

Wusstest du, dass die Streuobstwiesen in Baden-Württemberg zu den artenreichsten Lebensräumen Europas gehören? 5.000 Tier- und Pflanzenarten sind dort heimisch. Allerdings sind die Streuobstwiesen in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. Seit den 1960er Jahren hat sich ihr Bestand fast halbiert.

Umweltministerium Baden-Württemberg

Auch wir Menschen sind auf die biologische Vielfalt angewiesen. Je mehr Arten aussterben, desto stärker gefährden wir unsere eigene Lebensgrundlage – ohne Biodiversität gäbe es weniger Nahrung, sauberes Wasser oder stabile Ökosysteme. Hast du dich zum Beispiel schon einmal gefragt, was es noch zu essen gäbe, wenn die Bienen aussterben würden? Tatsächlich deutlich weniger.

Es ist also höchste Zeit, aktiv zu werden und die biologische Vielfalt in unserer Umgebung zu schützen. Mit ein paar einfachen Schritten kann fast jeder etwas dazu beitragen.

Artenschutz ist Klimaschutz

Illustration eines Balkons mit Balkonkästen und Hängepflanzen. Eine Frau steht auf dem Balkon.

Sehenswerte Tipps für den Schutz unserer Arten und der Natur. (Video ohne Audiodeskription)

So kannst du Biodiversität im Alltag fördern

Im Garten und auf dem Balkon

Pflanzenvielfalt schaffen: Pflanze heimische Wildpflanzen und Blumen, um Insekten und Vögeln einen Lebensraum und Nahrung zu bieten.
Weniger ist mehr: Lass deinen Garten ruhig etwas verwildern und mähe beispielsweise nicht so oft den Rasen. So haben Blumen und Kräuter eine Chance zu wachsen, die wiederrum wichtig für Insekten und Vögel sind. Oder lege gleich einen Naturgarten an, das ist auch schon auf kleinen Flächen möglich!
Beliebte Orte von Insekten und Vögeln sind außerdem Hecken. Vielleicht eine Idee für deinen Garten?
Auch Totholz im Garten schafft einen Lebensraum für Insekten und Pilzarten. Und ein Insektenhotel im Garten oder auf dem Balkon bietet für die kleinen Tierchen ein tolles Zuhause.
In vielen Städten gibt es außerdem urbane Gartenprojekte, bei denen du dich engagieren und damit die Artenvielfalt unterstützen kannst. Bonuspunkt: Oft kannst du hier auch Obst und Gemüse aus eigenem Anbau mit nach Hause nehmen!

Nachhaltiger Konsum

Auch indem du nachhaltig konsumierst und beispielsweise saisonale und regionale Produkte aus biologischem Anbau kaufst (denn dort sind weniger Pestizide erlaubt), schützt du die Artenvielfalt.
Bio-Siegel beachten: So unterstützt du Landwirte, die biodiversitätsfreundlich arbeiten und keine oder weniger Pestizide verwenden.

Bewusstsein schaffen

Lichtverschmutzung vermeiden: Nachts sollte es möglichst dunkel sein, so werden nachtaktive Tiere nicht gestört. Bewegungsmelder können eine Lösung sein, um eine dauerhafte Beleuchtung zu vermeiden.

Den Abfall richtig entsorgen, denn damit erhältst du wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Biodiversität in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt: Das Bundesland beherbergt zahlreiche Biotope wie Wälder, Streuobstwiesen, Moore und Flusstäler, die Lebensraum für rund 50.000 wildlebende Arten bieten.

Mehr als 40 Prozent von ihnen gelten jedoch als gefährdet, wie beispielsweise das Auerhuhn oder die Gelbbauchunke. Mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt will die Landesregierung Baden-Württemberg dagegen vorgehen.

Auch die Bürgerinitiative „Bienenschutz Stuttgart“ setzt sich für Biodiversität und den Artenschutz ein. Hier kannst auch du dich ehrenamtlich engagieren oder beispielsweise Workshops zu Themen rund um die Artenvielfalt besuchen.

Du siehst, wir müssen dem Artensterben nicht tatenlos zusehen, sondern können es aufhalten und damit das Leben unzähliger Tiere und Pflanzen schützen. Und nicht zu vergessen: Auch das Überleben der Spezies Mensch hängt von der Biodiversität und Artenvielfalt unserer Umwelt ab!