Was wir geschafft haben

Gemeinsam für Klimaschutz: Was wir in Baden-Württemberg erreicht haben

02.06.2025

Klimaschutz ist eine Aufgabe, die wir alle gemeinsam angehen müssen – und wir in Baden-Württemberg sind entschlossen, unseren Beitrag zu leisten. Wir haben klare Ziele, smarte Strategien und wirkungsvolle Maßnahmen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und uns an seine Folgen anzupassen. Hier erfährst du, was wir bereits geschafft haben und wie wir gemeinsam die Zukunft nachhaltig gestalten können.

Der Federsee bei Bad Buchau in Oberschwaben im Luftbild

Klimaschutz: Eine gemeinsame Herausforderung

Den Klimawandel zu stoppen und unsere Erde vor seinen Folgen zu schützen, schaffen wir nur zusammen – weltweit, in Europa und hier in Deutschland. Mit klaren Zielen und gezielten Maßnahmen gehen wir diese Herausforderung an:

Weltweit: Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und unter zwei Grad zu halten.

Europa: Die EU will bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken und bis 2050 klimaneutral sein. Das Paket „Fit für 55“ ist ein Maßnahmenpaket der EU, das bestehende Klimagesetze überarbeitet und neue Initiativen vorschlägt. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die EU ihre vereinbarten Klimaziele erreicht. 

Deutschland: Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz von 2021 setzt sich Deutschland ambitionierte Ziele: Bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gesenkt werden, bis 2045 soll das Land klimaneutral sein. Wenn in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eine Zielabweichung auf Bundesebene prognostiziert wird, muss die Bundesregierung nachsteuern.

Unsere Ziele in Baden-Württemberg: Klimaneutralität mit Weitblick

Unsere Vision ist klar:

  • Bis 2030 wollen wir in Baden-Württemberg die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Dazu wurde für jeden Sektor ein eigenes Reduktionsziel berechnet und durch den Landtag gesetzlich festgeschrieben, so dass die erforderlichen Beiträge klar definiert sind.
  • Bis 2040 wollen wir netto-treibhausgasneutral sein, das bedeutet, dass alle verbleibenden Treibhausgasemissionen durch Senken ausgeglichen werden – damit sind wir fünf Jahre schneller als der Bund und zehn Jahre schneller als die Europäische Union. 

Diese ambitionierten Ziele erreichen wir durch konkrete Maßnahmen wie die Förderung erneuerbarer Energien, klimafreundliche kommunale Wärmeplanung und dier Mobilitätswende. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf Anpassungsstrategien, um uns gegen die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels zu wappnen. Unser Ziel ist es, die Umwelt zu schützen und zugleich ein lebenswertes und zukunftssicheres Baden-Württemberg für alle zu schaffen.

Klimapolitik in Baden-Württemberg: Bei uns ist Klimaschutz Gesetz

Das 2023 verabschiedete Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz ist unser Fahrplan für eine klimaneutrale Zukunft. Es enthält klare Maßnahmen und Ziele für alle Beteiligten. Hier ein Ausschnitt:

  • Ein modernes Wohngebäude mit grauer Fassade, bunten vertikalen Streifen, einer Mooswand im oberen Stockwerk und Balkonen, umgeben von Pflanzen.
    Fortschritte messen: Durch regelmäßiges Monitoring prüfen wir Fortschritte bei der Erreichung unserer Klimaziele. So können wir mögliche Hindernisse frühzeitig erkennen und notwendige Schritte einleiten.
  • Ein Arbeiter mit weißem Schutzhelm und orangefarbener Warnweste kniet auf einer großen Fläche von Solarpaneelen unter blauem Himmel.
    Photovoltaik-Pflicht:  Für mehr CO2 neutrale Sonnenenergie müssen bei Neubauten, Dachsanierungen und auf größeren Parkplätzen mit über 35 Stellplätzen Photovoltaikanlagen installiert werden.
  • Luftaufnahme einer kleinen Stadt inmitten einer grünen Landschaft mit weitläufigen Feldern und Wäldern im Hintergrund.
    Kommunale Wärmeplanung: Kommunen legen mit kommunaler Wärmeplanung den Grundstein für die Entstehung eines klimaneutralen Gebäudesektors. Mit dem Ziel, Wärmebedarfe zu analysieren und Potenziale für erneuerbare Energien zu erkennen.
  • Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: Mit dem Ziel, eine klimaneutrale Verwaltung zu schaffen, will die Landesverwaltung Baden-Württemberg bis 2030 netto-treibhausgasneutral werden. Kommunen und Landkreise wollen die Treibhausgasneutralität bis 2040 erreichen.
  • Reihe von analogen Stromzählern mit schwarzen Gehäusen, die an einer weißen Wand montiert sind.
    Energieverbauch erfassen: Kommunen erfassen ihren Energieverbrauch jährlich in einer zentralen Datenbank. So sollen Einsparpotenziale erkannt und Gebäude effizienter betrieben werden.
  • Maßnahmen transparent machen: Um klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und eine schnelle Umsetzung sicherzustellen dokumentiert das Klima-Maßnahmen-Register Klimaschutzmaßnahmen des Landes Baden-Württemberg.

Fortschritte messen: Durch regelmäßiges Monitoring prüfen wir Fortschritte bei der Erreichung unserer Klimaziele. So können wir mögliche Hindernisse frühzeitig erkennen und notwendige Schritte einleiten.

  • Ein Arbeiter mit weißem Schutzhelm und orangefarbener Warnweste kniet auf einer großen Fläche von Solarpaneelen unter blauem Himmel.

Photovoltaik-Pflicht:  Für mehr CO2 neutrale Sonnenenergie müssen bei Neubauten, Dachsanierungen und auf größeren Parkplätzen mit über 35 Stellplätzen Photovoltaikanlagen installiert werden.

  • Luftaufnahme einer kleinen Stadt inmitten einer grünen Landschaft mit weitläufigen Feldern und Wäldern im Hintergrund.

Kommunale Wärmeplanung: Kommunen legen mit kommunaler Wärmeplanung den Grundstein für die Entstehung eines klimaneutralen Gebäudesektors. Mit dem Ziel, Wärmebedarfe zu analysieren undPotenziale für erneuerbare Energien zu erkennen.

  • Eine lächelnde Mitarbeiterin mit lockigem Haar und Brille sitzt an einem Schreibtisch und spricht mit einer Kundin, die auf der anderen Seite des Tresens steht.

Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: Mit dem Ziel, eine klimaneutrale Verwaltung zu schaffen, will die Landesverwaltung Baden-Württemberg bis 2030 netto-treibhausgasneutral werden. Kommunen und Kommunalverbände wollen die Treibhausgasneutralität bis 2040 erreichen.

  • Reihe von analogen Stromzählern mit schwarzen Gehäusen, die an einer weißen Wand montiert sind.

Energieverbauch erfassen: Kommunen erfassen ihren Energieverbrauch jährlich in einer zentralen Datenbank. So sollen Einsparpotenziale erkannt und Gebäude effizienter betrieben werden.

  • Nahaufnahme einer Hand, die auf ein Tablet zeigt, das eine Infografik zum Klimaschutz mit dem Zieljahr 2030 zeigt. Die Grafik enthält Informationen zu Reduktionszielen für Treibhausgase, einem Klima-Maßnahmen-Register (KMR), dem Klima-Sachverständigenrat und der öffentlichen Beteiligung.

Maßnahmen transparent machen: Um klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und eine schnelle Umsetzung sicherzustellen dokumentiert das Klima-Maßnahmen-Register Klimaschutzmaßnahmen des Landes Baden-Württemberg.

Klimaanpassung: Heute handeln für morgen

Die Folgen des Klimawandels sind in Baden-Württemberg spürbar – von Hitzewellen bis zu Starkregen. Bereits 2008 hat Deutschland mit der bundesweiten Anpassungsstrategie einen Handlungsrahmen geschaffen, um Risiken für die Bevölkerung, die Umwelt und die Volkswirtschaft vorzubeugen.

Auch die Europäische Kommission verabschiedete im Februar 2021 die Strategie „Ein klimaresilienter Europa aufbauen - die neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel“, für die Anpassung an die Folgen der Klimakrise und für mehr Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel bis 2050.

In Baden-Württemberg haben wir schon 2015 eine eigene Anpassungsstrategie an den Start gebracht. Diese wird regelmäßig basierend auf dem aktuellen Monitoringbericht  fortgeschrieben. 

Handlungsfelder der Anpassungsstrategie Baden-Württemberg

Unsere Wälder sind durch den Klimawandel gefährdet. Damit sie ihre wichtige Rolle für Umwelt und Gesellschaft behalten, helfen wir aktiv bei der Anpassung: Wir pflanzen klimastabile Baumarten, fördern klimaresiliente Mischwälder und entwickeln mit der Waldstrategie Baden-Württemberg Ideen für den Wald von morgen – gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschaftern.

Längere Vegetationsperioden und schwankende Ernten verlangen neue Lösungen. Mit einer größeren Vielfalt an Fruchtarten und neuen Sorten machen wir die Landwirtschaft widerstandsfähiger und fördern gleichzeitig die Biodiversität.

Trockene Böden sind ein großes Problem. Durch kluge Maßnahmen wie den Anbau von Zwischenfrüchten bleibt der Boden fruchtbar, speichert Wasser besser und liefert Nährstoffe für gesunde Ernten.

Extreme Wetterlagen wie Hitze, Starkregen, Stürme oder ausbleibender Frost wirken sich auf unsere Ökosysteme aus. Wir bauen einen landesweiten Biotopverbund aus, damit Arten leichter neue Lebensräume finden. So unterstützen wir die Natur aktiv bei der Anpassung. Ein wichtiger Baustein ist das Arten- und Biotopschutzprogramm Baden-Württembergs.

Mal fehlt das Wasser, mal wird es zu viel – das Wetter verändert unsere Wasserversorgung. Wir haben Strategien entwickelt, um Wassermangel zu vermeiden und Hochwasser zu bewältigen. Die Wassermangelstrategie Baden-Württemberg zeigt, wie wir mit den knapper werdenden Wasserressourcen umgehen. Im Hochwasserportal Baden-Württemberg findest du Infos und Tipps, wie du dich schützen kannst.

Die längeren Sommer bieten Chancen für naturnahen Tourismus, aber die schwindenden Schneemengen fordern neue Ideen für die kalten Tage. Wir entwickeln wetterunabhängige Winterangebote und stärken Baden-Württemberg als attraktives Reiseziel – das ganze Jahr über.

Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen oder Stürme nehmen zu – und mit ihnen die Herausforderungen für den Bevölkerungsschutz. Um auf Notfälle vorbereitet zu sein, setzt Baden-Württemberg auf ein umfassendes Warn- und Informationssystem. Mit Sirenen, Warn-Apps wie NINA und KATWARN sowie digitalen Anzeigetafeln sorgen wir dafür, dass du schnell informiert bist und weißt, was zu tun ist. Zudem werden Katastrophenschutzbehörden, Feuerwehren und Hilfsorganisationen gezielt unterstützt, um in Krisensituationen schnell und effizient handeln zu können.

Hitzewellen belasten des Herz-Kreislauf-Systems, den Stoffwechsel und die Psyche. Mit Parks, Grünflächen und Frischluftzonen machen wir Städte kühler. Gleichzeitig bekämpfen wir gefährliche Insekten und allergieauslösende Pflanzen durch gezielte Maßnahmen wie geeignete Fallen und regelmäßiges Mähen.

Hitze, Starkregen und Hochwasser setzen Straßen, Schienen und Wasserwegen zu. Schäden an Fahrbahnen, unterbrochene Verkehrswege und gestörte Lieferketten sind mögliche Folgen. Um die Mobilität zu sichern, setzt Baden-Württemberg auf eine klimaresiliente Infrastruktur: Wir verstärken Straßen, modernisieren Schienenwege und entwickeln Lösungen für den Gütertransport auf Binnenwasserstraßen. So bleibt der Verkehr trotz Klimaveränderungen sicher und zuverlässig

Mehr Grünflächen und gute Luftzirkulation machen Städte widerstandsfähiger gegen Hitze. Mit smarter Planung schützen wir Gebäude vor Extremwetter und schaffen angenehme Lebensräume. Die Städtebauförderung Baden-Württemberg unterstützt Kommunen dabei, nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung umzusetzen

Niedrigwasser und Hochwasser treffen Schifffahrt, Wirtschaft und Energienetze. Wir beobachten die Entwicklungen ganz genau und entwickeln Maßnahmen und Strategien, um Risiken zu minimieren und unsere Wirtschaft und Energieversorgung abzusichern.

Als zentrale Anlaufstelle und Quelle für Informationen hat die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) das Kompetenzzentrum Klimawandel eingerichtet. Damit unterstützen wir Kommunen und Akteuren, Maßnahmen für die Klimaanpassung umzusetzen, fördern den Austausch von Wissen und die Weiterentwicklung unserer Anpassungsstrategie. Zudem stellt das Kompetenzzentrum Klimawandel an der LUBW über den „Klimaatlas BW“ Datengrundlagen für die Auseinanderstezung mit den Klimafolgen vor Ort kostenfrei zur Verfügung.

Unsere Instanzen für den Klimaschutz: kompetent und engagiert 

Damit Baden-Württemberg seine ambitionierten Klimaziele erreicht, haben wir starke Instanzen geschaffen, die mit Expertise und Tatkraft die Umsetzung unserer Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben.

Klima-Sachverständigenrat

Der unabhängige Klima-Sachverständigenrat besteht aus sechs renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen der Klimaforschung. Er berät uns sektorenübergreifend zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Der Rat prüft unsere Maßnahmen, gibt fundiertes Feedback und schlägt zusätzliche Schritte vor, damit wir auf Kurs bleiben.